Die Diskussion über den Freikörperkultur-Strand
- Noémi Müller
- 12. Jan. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Jan. 2023
FKK steht für Freikörperkultur und bezeichnet eine Lebensweise, bei der sich Menschen frei und ohne Bekleidung in der Öffentlichkeit bewegen. FKK-Strände beziehen sich also auf das nackte Sonnenbaden und Baden. In der Gesellschaft werden diese Strände meist mit einem kritischen oder abwertenden Blick betrachtet. Doch wieso ist das so? Was genau spricht gegen diese Strände oder was dafür?
Viele Menschen sind mit ihren Körpern nicht zufrieden. Zu dick, zu dünn, Dehnungsstreifen, Unreinheiten, Zellulite, zu wenig Muskeln. Unser Selbstbild ist bestimmt von den gesellschaftlichen Schönheitsbildern. Hat man nicht einen Körper, der diesem Bild entspricht, ist er nicht schön. Das ist das, was uns von der Gesellschaft eingetrichtert wird. Mit Blick auf den FKK-Strand kommt hier also ein erstes Problem auf. Nicht jede*r ist zufrieden mit ihrem/seinem Körper und könnte Schwierigkeiten haben den eigenen Körper nackt vor anderen zu zeigen. Auch kann die Nacktheit von anderen Menschen bei gewissen Leuten verstörend oder unangenehm wahrgenommen werden.
Ein weiteres Problem sind die sexuellen Belästigungen. Mehr Nacktheit könnte zu einer Häufung von sexuellen Übergriffen führen, auch wenn dies in «normalen» Schwimmbädern auch eine Problematik darstellt. Oft wird auch die Angst vor Pädophilen angesprochen, jedoch muss hier beachtet werden, dass diese oft nicht an öffentlichen Plätzen auftreten, sondern in der Regel in ihrem privaten Umfeld «aktiv werden». Pädophilie ist eine psychische Störung, die durch eine sexuelle Anziehung zu Kindern gekennzeichnet ist. Man kann diese also auch nicht mit nackt badenden Erwachsenen gleichsetzen. Jedoch ist für Kinder an einem FKK-Strand diese Gefahr vorhanden, auch wenn sie nicht sehr hoch ist.
Neben diesen Gefahren oder Problemen des FKK-Strandes gibt es aber auch positive Aspekte. Zum Beispiel die Freiheit und Selbstbestimmung. FKK-Strände ermöglichen es den Menschen sich frei zu fühlen, ohne durch Kleidung eingeschränkt zu werden. Weiter kann auch das Thema Nacktheit mit neuen Gefühlen verbunden werden. Da Nacktheit heutzutage ein grosses Tabuthema ist, können FKK-Strände dazu beitragen dieses Thema ein wenig aufzulockern.
Auch kann die oben genannte Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper verschwinden. Denn an einem FKK-Strand sieht man alle Arten von Körper. Nicht nur die «perfekten» Körper, die auf Instagram oder anderen Plattformen zu sehen sind. Gross, klein, dick und dünn. An einem FKK-Strand haben wir viele Körperformen. Dies kann einem selbst helfen, seinen eigenen Körper zu akzeptieren.
Ein Körperkultur-Strand kann also negative, sowie positive Aspekte mit sich bringen. Jede Person kann als Individuum für sich entscheiden, ob der FKK-Strand etwas für sie/ihn ist. Gesellschaftlich kann der FKK-Strand aber positive Auswirkungen haben. Da das Tabuthema Nacktheit aufgebrochen wird, aber auch verschiedene Körperarten zur Schau kommen und so Positivität in Akzeptanz geschaffen wird. Schlussendlich bleibt die Wahl aber bei einem selbst. Niemand muss gehen, aber die Möglichkeit besteht.
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