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  • AutorenbildNoémi Müller

Die Reise in das farbige Mexico

Ein riesiges weisses Zirkuszelt, mitten in der Stadt. Dort spielte am 20. September bis am 23.Oktober der Cirque du Soleil. Vom Grand Chapeau auf dem Hardturm Areal tauchte man ein in das Land Mexico. Artist*innen der ganzen Welt waren vereint an diesem einem Ort. Früher sind sie eine kleine Gruppe von Strassenkünstlern gewesen. Heute kennt man den Cirque du Soleil fast auf der ganzen Welt.

Gespannt was passieren wird, sassen die Zuschauer*innen auf ihren blauen Plastikstühlen. Die Lichter wurden schwächer und eine erdrückende Dunkelheit zierte den Raum. Plötzlich ertönte eine Stimme: «Guten Abend und Herzlich Willkommen im Flug nach Mexiko». Sicherheitsmassnahmen und andere Informationen kamen aus den Lautsprechern, als plötzlich jemand vom Himmel fiel. Ein Clown mit Regenschirm, den er als Fallschirm verwendete. Mit dramatischer Mimik und einem farbenfrohen Outfit, ging es nicht lange, bis im Publikum Gelächter zu hören war. Nach erfolgreicher Landung erkundet der Clown die Landschaft und entdeckte einen golden geschmückten Schlüssel. Neugierig drehte er den Schlüssel. Die Tür zum Paradies öffnete sich.

Verschiedenste Darbietungen zeigten sich den Beobachter*innen. Von einem riesigen Laufband, auf dem Saltos durch aufeinander gebaute Ringe gemacht wurden. Über verschiedenste Auftritte in der Luft. Trapeze, Tücher und Seile. Mit eindrücklichen Bewegungen und einem unfassbaren Zusammenspiel von Musik und Performance schwangen die Künstler*innen durch die Luft. Als sich dann der Boden öffnete und sich ein Wasserbecken erkennen liess, ging ein Raunen durch die Menge. Kinder fragten ihre Eltern, was nun passieren würde, während diese selbst gespannt auf die Wasseroberfläche starrten. Ein rotes Holzschiff bewegte sich langsam auf die Mitte des Beckens zu. Darin war eine kleine Kiste zu erkennen. Die Musik flachte ab und nur das Rauschen des Wassers füllte den Raum. Die Kiste rüttelte sich und der Deckel fiel hinunter. Völlig verkrümmt kauerte ein Mensch in diesem kleinen Viereck. Zuerst kam ein Arm heraus, dann ein Bein und gelassen schob sich der Kopf aus der Kiste. Es gab Zuschauer*innen, die nicht zuschauen konnten und sich selbst versicherten, dass alle Körperteile noch da waren, wo sie sein sollten, während andere fasziniert dem Schlangenmenschen und seinen Bewegungen folgten.

Nach etwa einer Stunde verkündete uns der Clown eine Zwischenlandung, bei der wir uns kurz verpflegen konnten. Mit einer Unmenge an Popcorn und Süssgetränken bereiteten sich die Flugpassagiere und Flugpassagierinnen auf die Weiterreise vor. Die Kinder wirbelten ihre leuchtenden Glimmerstäbe durch die Luft, während im Hintergrund Geräusche von einem Urwald zu hören waren. «In wenigen Minuten wird die Reise fortgesetzt, bitte nehmen Sie ihre Sitze wieder ein und schnallen Sie sich gut an. Ich wünsche Ihnen weiterhin einen guten Flug.»

Die Bühne wurde mit Wasserstrahlen, die von der Decke fielen in eine neue Welt verwandelt. Ein drei Meter grosses Pferd betrat die Bühne. Zum Verwechseln ähnlich mit einem echten, trappte das silberne Metallpferd, getragen von mehreren Personen durch die Strahlen des Wassers. Jemand bewegte den Kopf und war für die Mimik zuständig, während die anderen zwei die Beine im richtigen Moment bewegten. Es bewegte sich bedächtig zu der kleinen Quelle zu und trank genüsslich mehrere Schlucke Wasser. Währenddessen wurde im Hintergrund ein Holzbrett aufgestellt und mit Putzmaschinen den nassen Boden getrocknet. Die Lichter wurden gedämpft und eine Ruhe breitete sich aus. Nur das Brummen der Maschinen war zu hören. Von Licht erfüllt und mit lautem Gesang wurden die neuen Artisten und Artistinnen empfangen. Auf den Sitzreihen waren verschieden erschreckte Gesichter aufgrund des abrupten Wechsels zu sehen. Mit goldig geschmückten Kleidern wirbelten die Artisten durch die Luft. Jemand stand auf der einen Seite des Brettes währenddem die andere Person in der Luft schwebte und ihre Kunststücke vorzeigte, um dann wieder auf dem Brett zu landen, und die andere Person in die Luft zu werfen. Währenddessen begeisterten die Artistinnen am Rande der Bühne mit Handständen und verschiedenen Saltos. Alle mit eigener Sprungkraft ausgeführt. Als Zuschauer*in schweifte der Blick von einem Ort zum anderen. Egal wo man schaute, überall lief etwas.

Nach weiteren Darbietungen spürte man schon fast, dass es langsam zu einem Ende kam. Die Musik wurde immer lauter und immer mehr Künstler*innen betraten die Bühne, bis sich wieder fast alle Gesichter der letzten zwei Stunden auf der Bühne befanden. Zusammen tanzten sie und verbreiteten mit ihrem Lachen gute Stimmung. Jubelnd wurde eine Standing Ovation vollzogen. Alle machten mit, bis das ganze Publikum stand und freudig in die Hände klatschte. Überraschend wurde die Musik gekappt. Auf der Bühne gingen die Menschen auseinander und es bildetet sich eine Alle. Verwirrung machte sich im Publikum breit, als der Clown nach vorne brausen kam. Er hatte es geschafft. Er war am Ziel seiner Reise angelangt. Er war das letzte Gesicht, dass noch gefehlt hatte. Das Jubeln und Gelächter nahm wieder zu und nach mehreren Runden des Verbeugens, suchte sich jede*r mit einem Lächeln im Gesicht ihren/seinen Weg Richtung Ausgang. Mexico wurde langsam verlassen und der Weg zurück in die verschiedenen Orte der Schweiz oder anderer Länder wurde mit Bedauern in Angriff genommen.







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